Liebe Freundinnen und Freunde des [h4rt]! Zwei Jahre in München waren geplant für die erste Etappe der internationalen Kunst- und Performanceplattform hothouse for rough translations [h4rt]. Und zwei Jahre sind es geworden! Acht Künstlerinnen und Künstler (davon zwei Kollektive) waren eingeladen, im [h4rt] zu den Dimensionen des aus der Übersetzungswissenschaft entlehnten Begriffs Décalage zu arbeiten und künstlerische Konzeptionen zu entwickeln. Sieben Einladungen sind es geworden, die mithilfe privater Unterstützung sowie Förderungen durch Stiftungen und einer Debütförderung der Stadt München realisiert werden konnten. Zwischen September 2015 und Juli 2017 waren Mirko Borscht, Penelope Wehrli, Christiane Pohle [&] Ensemble, NEXT VISIT Berlin (Stef Heidhues, Alexej Meschtschanow, Natalia Stachon), sowie RENDEZVOUS2018 (Anna-Sophie Lugmeier, Evamaria Müller) vor Ort im ehemaligen Gewächshaus an der Schleißheimer Straße und haben ihre künstlerischen Forschungsarbeiten präsentiert. Darüber hinaus entwickelten sich Kooperationen mit der Theaterakademie August Everding sowie mit Studierenden der Akademie der Bildenden Künste München, so dass es inklusive verschiedener Previews insgesamt 12 Veranstaltungen im [h4rt] zu erleben gab. Und noch ist es nicht vorbei! Denn bevor das hothouse for rough translations [h4rt] München verlässt, um sich an einem anderen Ort in Europa neu zu installieren und die begonnene, auf 10 Jahre angelegte Forschung fortzusetzen, veranstaltet das [h4rt] eine dreitägige Abschiedsfeier, innerhalb derer das letzte Münchner hothouse-Projekt Premiere feiert. So eröffnen am[nbsp] 21. September um 19:00 Uhr die Fotografin Gemma Antón Serna (Paris) und der Fotograf asinellone (München/Wien/Triest) zwei kleine Ausstellungen mit den Titeln I’m not there und through the looking glass, zu denen wir sehr herzlich einladen möchten.
The photograph of the missing being (...) will touch me like the delayed rays of a star. (Roland Barthes. Camera Lucida: Reflections on Photography)
Die Arbeiten der in Paris lebenden Künstlerin Gemma Antón Serna zeichnen sich durch eine ungeheuer feine, leise, hochkomplexe Sprache aus und ist flüchtigen (im wahrsten Sinne des Wortes) „Augenblicken“ des Alltags gewidmet. Für ihre Fotoarbeit I’m not there im [h4rt] hat Gemma Antón Serna ein sehr ungewöhnliches Konzept entwickelt, das ausgehend von einer fotografischen Recherche an ihrem Wohnort Paris einen sehr konkreten Umgang mit dem Begriff ‚Décalage’, der Distanz Paris-München sowie der Architektur und Beschaffenheit des gläsernen Gewächshauses in der Schleißheimer Straße beinhaltet.
asinellone ist das Pseudonym eines Fotografen und Autors, der im [h4rt] eine fotografische Arbeit zeigen wird, in deren Zentrum seine Auseinandersetzung mit dem literarischen Werk des slowenischen Autors Srečko Kosovel steht. Srečko Kosovel -1904 in Sežana (heute Slowenien) geboren und 1926 in Tomaj (heute Slowenien) verstorben- ist ein Autor mit einer bewegenden künstlerischen und persönlichen Biographie. Kosovel hinterließ, als er kaum zweiundzwanzigjährig starb, ein umfassendes Werk, dessen Herausgabe sich über mehrere Jahrzehnte erstreckte, und die, bis heute nicht abgeschlossen, immer wieder von überraschenden Entdeckungen geprägt ist. Noch immer ist der Dichter Kosovel außerhalb seiner Heimat nur wenig bekannt. Tatsächlich ist er einer der wichtigsten Vertreter der historischen literarischen Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts. Seine knappen lyrischen Texte haben eine verstörende Aktualität. asinellones fotografische Recherche in Triest, Sežana und Ljubljana, den wesentlichen geographischen Stationen in Kosovels Leben, versucht mit through the looking glass einen Dialog zu eröffnen. Dieser Dialog wird auch die Struktur der Ausstellung prägen.
Die Ausstellungen der beiden eingeladenen Künstler sind momentan etwa zur Hälfte finanziert. Um sowohl eine angemessene Präsentation der Fotoarbeiten als auch eine sich in Vorbereitung befindende Gesamtdokumentation des [h4rt] in gedruckter Form, zu ermöglichen, fehlt noch ein Betrag von 3.400 € im hothouse-Budget. Wir freuen uns, wenn Sie mit einer Spende helfen, die beiden Ausstellungen zu ermöglichen. Selbstverständlich werden Sie namentlich als Förderin oder Förderer erwähnt und erhalten bei Bedarf eine Spendenquittung. MAKE IT HAPPEN!
Und so wird es sein, das letzte Wochenende im [h4rt]:
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Do. 21.9. 19:00 Ausstellungseröffnung
I’m not there und through the looking glass
Fr. 22.9. 18:00-22:00 Ausstellung
Sa. 23.9. 18:00 Ausstellung und Abschiedsfeier
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Wir danken allen, die an der Realisierung des hothouse for rough translations [h4rt] in München mitgewirkt haben und freuen uns auf zahlreichen Besuch zu den Abschiedsfeierlichkeiten!
Das [h4rt]-Team
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